Hier könnt Ihr unsere Quellen- und Literaturangaben als PDF herunterladen:
Staffel 1: Quellen und Literatur
Staffel 2: Quellen und Literatur
Wir stützen uns beim Schreiben der Geschichten nicht nur auf die Quellen, also die Akten aus den Abteilungen der Landesarchive. Diese Akten sind zwar unsere wichtigste Grundlage, aber um alles zu verstehen und die Umstände der Geschehnisse einzuordnen, brauchen wir eine ganze Menge Hintergrundinformationen.
Ihr habt es sicher gemerkt: Wir verwenden den Begriff „Quelle“ etwas anders als es z.B. Journalisten tun. Wir unterscheiden zwischen Quelle und Forschungsliteratur (kurz: Literatur, oft auch „Darstellung“ genannt). Aber was ist eine Quelle?
Als Quellen bezeichnen wir alle Materialien, die und Erkenntnis über die Vergangenheit ermöglichen. Ob nun ein Text eine Quelle ist oder eine Darstellung bzw. Literatur, hängt von unserem Forschungsinteresse ab. Wir interessieren uns in erster Linie für die historischen Verbrechen, die wir in den Akten in den Archiven finden. Diese Akten sind daher für uns Quellen. Wir analysieren und interpretieren sie, unterwerfen sie also einer kritischen Untersuchung – das ist die „Quellenkritik“, die von entscheidender Bedeutung für die gewonnenen Erkenntnisse ist. Einfach alles abzuschreiben und für bare Münze zu nehmen, reicht eben nicht aus. Wir müssen Aussagen und Behauptungen vergleichen, Widersprüche und Ungereimtheiten entwirren und dann auch noch herausbekommen, wie das alles im Kontext der Zeit zu verstehen ist.
Für diese Kontextualisierung brauchen wir Hilfe. Die holen wir uns von Kolleginnen und Kollegen, die bereits Forschungen veröffentlicht haben. Das ist die Fachliteratur – also verschiedene fundierte Darstellungen der Umstände und des jeweiligen Zeitgeschehens, für die und das wir uns interessieren. Was z.B. ist ein Heuerling? Wie funktioniert ein Gnadengesuch? Warum behandelt der Amtsassessor in Cloppenburg den Fall mit dem Juden so aufmerksam und umsichtig? Was hat es mit der jüdischen Gemeinde in Cloppenburg zu jener Zeit auf sich?
Diese Fragen beantwortet (meist) die Literatur, also das, was bereits erforscht und bearbeitet worden ist. Diese Darstellungen ziehen ebenfalls Quellen und Literatur zu Rate – nun stützen wir uns auf sie, haken uns sozusagen in ein Netzwerk an Informationen, Interpretationen und Aussagen ein, das unserer Darstellung, unseren Erzählungen Halt und Fundament verleiht. Um aber für andere Interessierte unser Vorgehen transparent werden zu lassen, schlüsseln wir unsere Arbeit natürlich auf und stellen eine Liste mit den verwendeten Quellen und Darstellungen zur Verfügung, wir unterscheiden also in den folgenden Listen die Abschnitte „Quellen“ und „Literatur“.
Noch ein kleiner Hinweis: Nicht alles, was geschrieben steht und irgendwer mal dargestellt hat, ist auch richtig bzw. qualitativ hochwertig. Es gibt eine Menge oberflächliche Darstellungen, von denen die ein oder andere auch einfach unkritisch zusammengeschrieben wurde. Also gilt auch immer für die Forschungsliteratur: Kritisch sein, genau hinschauen und überlegen, ob das alles auch wirklich triftig ist!